- CXXVI - Aus dem Buch des Schreibers

Lass mich dir den Weg weisen.
Zeigen, dass Worte mehr sind als Bilder.
Dass wir irgendwann zurück kehren.
Fliegen lernen.“

Den Mond habe ich schon immer verehrt. In warmen Nächten auf den Dächern gesessen und Worte gefunden. Sterne gesammelt. Eine Inspiration gesucht, die in den tiefen Seen der Dunkelheit eine beruhigende Wirkung hatte. Der Musik gelauscht, die das rauschende Meer an den Strand brach. Mit dem Wind getanzt, der auf den Gipfeln verspielte Formen erschuf. Und noch immer sitze ich hier, starre hinauf und bestaune die Schönheit einer nie vergessenen Göttin. Schreibe und singe. Träume und bin. Existiere, ohne auch nur einen Atemzug zu leben. Bin ein Wort, ohne den Satz zu kennen, für den ich verbinde. Reise, und stehe doch still. Bin auf der Suche nach dem einen Weg, der sich ständig weiter entwickelt. Mich davon trägt und zurück bringt, ein Haus baut und die Mauern abreißt, die sich zwischen uns stellen. Dann wünsche ich mir, dass es nie aufhört. Das Leben. So wie es ist. Lese in dem Buch des Schicksals, schreibe meine Geschichte nieder und finde doch keine Erklärung. Für all das, was mich erfüllt, mir das Lächeln schenkt. Kraft, die wie ein ständiger Strom durch die Fasern meines Körpers rauscht. Den Drang der immer währenden Bewegung ermutigt. 

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