- LXIX - Am Ende möchte ich vor meinem Spiegelbild stehen, sagen, dass ich mich gut geschlagen habe, tapfer gekämpft habe.

Ich möchte lachen, mich am Leben erfreuen und wissen, dass all dies "richtig" ist, dass all dies einen Zweck verfolgt, einen Sinn den ich verstehe. Ein Prinzip, das für mich nachverfolgbar ist. Doch dem ist nicht so. Verlaufe ich mich doch immer wieder im Labyrinth meines Seins, versuche wie Alice den Hasen zu fangen und komme doch nie hinterher.

Ich gehöre nicht hierher in diese Welt, die mit Trauer nicht umzugehen weiß. In diese Welt, die sich nicht für mein Bestreben interessiert, in der ich nicht in der Lage bin Abdrücke zu hinterlassen. Eine Welt, die sich wie eine geldgierige Frau verkauft, sich einer Kontrolle unterwirft und verlernt eigenständig zu sein.

Eine Maske tragend verstecke ich mich vor der Öffentlichkeit, meide die Anwesenheit, weil ich nicht mehr lügen will, weil ich all den Schmerz nicht mehr ertrage. Weil ich mich nicht mehr ertrage.

Kommentare

  1. Ist man nicht in der Lage, etwas zu verändern, ist die Zeit einfach noch nicht reif dafür. Baut man etwas Neues aus dem Alten auf sind schon Teile dessen weiterhin vorhanden- aber als Erbauer kann man selbst entscheiden, welche Teile das sein werden. Vielleicht die, von denen man nicht möchte, dass sie verblassen und irgendwann ganz verschwinden. Denn mit der zeit, früher oder später, verschwindet alles und zerfällt zu Staub.
    Jeder hinterlässt seine Abdrücke und Spuren in der Welt, denn jeder ist für sie wichtig. Manchmal kann man Dinge nicht nachvollziehen, aber alles im Leben hat einen Sinn, auch wenn wir ihn oft erst später erkennen. Ich wünsche dir, dass du weißt, dass alles was passiert wirklich seinen Sinn hat und auf die ein oder andere Weise gut ist.

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  2. Wenn du nicht in diese Welt gehörst, gehörts du in keine hinein. Ich glaube, die wahre Kunst ist es, dir deine eigene Welt zurecht zu legen. Diejenige, die existiert übergehen und so zu leben, wie du auf deinem persönlichen Traumplaneten tun würdest.
    Entweder Menschen verstehen dich oder nicht - wenn sie's tun - wunderbar! Wenn nicht - wen kümmert's? Solange du zufrieden bist, mit dem was du tust. Doch durch's Anpassen wird man auch nicht zufriedener.

    Doch ich verstehe deine Gedanken voll und ganz.
    Wieso versuchst du den Hasen zu fangen? Hör auf damit. Wen interessiert der Hase? Mal dir einen eigenen Hasen!
    Und lügen ist sinnlos. Vorallem, wenn man sich selbst anlügt.
    Lass einfach mal alle Bedenken hinter dir, jegliche Vorstellungen von falsch und richtig und tu das, was du denkst, dass es dich glücklich machen würde. Egal ob es richtig oder falsch erscheint.
    Und später, wenn du's getan hast, wirst du in den Spiegel gucken und sagen: Verdammt, das war die beste Entscheidung meines Lebens!
    Und glaub mir - du wirst deine Spuren auf dieser Welt hinterlassen. Am Anfang sind's diejenigen, die hinterherlaufen.
    Doch schlussendlich bleiben Spuren von denjenigen, die so sind wie du. Denk an meine Worte, wenn du in zehn Jahren in den Spiegel guckst und sagst:
    Ich hab alles richtig gemacht! :)

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