- LXXVIII - Die Prüfung


Kalt ist es geworden, still und atemberaubend. Und in der erdrückenden Enge des leeren Daseins finde ich die Lehren vergangener Tage, die Rästel unentwirrter Fragen die sich in den Geist frieren, fest halten und vereisen.

Leer ist es geworden, Wortlos, unbeschrieben. Und die Seiten all gelesener Bücher sind verschwunden, eingefangene Worte entflogen, verhängnisvolle Sätze vermisst.

Noch einmal drehe ich mich um, schaue zurück und lächel dem Berg zu der sich hinter mir auftürmt, den Weg zurück versperrt. Viele Muster erkenne ich; die alten Freunde, schöne Momente, vergangene Tage. Doch nichts ist mehr so, wie es einst war.
Tage vergehen, Monde verstreichen und die Worte bleiben gleich, immer da, wartend, verharrend. Auf den Ausbruch aus der Zelle, auf die Welle der Veränderung. Doch mit der Zeit altern sie, werden schwächer, kleiner. Und am Ende vergehen sie, denn nichts hält der Vergänglichkeit stand.

Kommentare

  1. Abschied und Neuanfang zugleich. Etwas ist kurz davor, zu Ende zu gehen und etwas Neues wartet nur darauf, beginnen zu können. Irgendwie traurig und trotzdem mit viel mehr Hoffnung verbunden.
    Man kann alte Zeiten nicht wiederholen. Sie sind alt, und vergangen und neue Zeiten können nie wie die alten werden. Aber die Worte, die bleiben. Wie lange man sie auch versteckt, ganz verborgen sind sie immer da. Winzig klein vielleicht, unsichtbar und trotzdem irgendwo.

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