- CVII - Der Betrug des Ichs

Im größtem Spiel aller Zeiten vertritt sich der Mensch selbst, offenbart sich als würdiger Gegner und schlägt mit gnadenloser Präzision in sein Ziel. Er verwirrt den Geist, manipuliert die Sinne und hebt alle Regeln auf. Was bis dahin war ist nicht mehr, zur Unkenntlichkeit verdammt.

Wer bin ich, wenn die Welt bis in ihre Mauern erschüttert wird, mit einem Mal zusammen zu brechen droht und alles in einen abgrundtiefen Riss ziehen möchte. Wenn die Stimme im Kopf der absurden Zerstörung begegnet und mit lautem Gelächter der Vernunft entsagt.

Worte verlieren an Bedeutung, Sätze an Wert, Magie an Kraft. Stille Stimmen brechen den alten Bann, versenken die Hoffnung in kleinen Gefäßen und werfen sie von Bord. Und die fallen gelassenen Scherben des Vertrauens besingen das Lied entflossenem Mutes.

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