- LX - Sternenwanderer

Wann habe ich aufgehört die Sternen berühren zu wollen, sie vom Himmel zu holen? Warum verlor ich den Mut, die Lust, die Klarheit einen Stern fest zu halten, ihn niemals los zu lassen?

Im Mantel der Nacht wandern, weil ich mich nicht verstecken muss; wie gerne würde ich dies nun tun, den Körper abkühlen, den Geist erfrischen. Doch ist es schon längst nicht mehr machbar, viel zu belastend, zu anstrengend. Denn die Sterne sehen auf mich herab, beobachten und sind die schweren Steine in meinem Geist, so dass ich keinen klaren Gedanken fassen kann, einfach alles abschalte und vergesse zu leben.

Mit Träumen beschenkt liege ich gequält im Bett, kann und will nicht schlafen, versuche Wach zu bleiben. Um nicht erneut eine Welt zu betreten die nicht meine ist - eine Welt, in der ich nicht Zuhause bin. Und immer öfter verliere ich mich in der Meinen, entschwinde mit dem Geist in meine Worte, die unaufhaltbar fließen, nicht gestoppt werden können.

Ich will Schreiben, das Leben vergessen und in der Welt versinken die ich kenne. Und ich will nie wieder zurück kommen...

Kommentare

  1. In den letzten Stunden sind die Entfernung und die Sehnsucht auch wieder meine Freunde geworden. Ohne sie würde das, was ich möchte, nicht funktionieren. Danke dir, dass du mich wieder daran erinnert hast.
    Vielleicht müssen sie ja ab und ab einfach verschwinden, damit wir realisieren, wie wichtig sie sind und dass wir auch sie brauchen.

    Ich weiß, es ist eher eine rhetorische Frage, auf die man keine Antwort möchte und vielleicht kennst du die Antwort auch schon selbst, aber ich glaube, man hört genau dann auf, nach den Sternen zu greifen, sie als etwas Besonderes zu sehen, wenn man erwachsen geworden ist und das Kind in sich völlig verloren hat. Findet man es dann irgendwann wieder, kommt auch der Mut, nach ihnen zu greifen und ihnen zu vertrauen, wieder.

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  2. Gerne (=
    Vielleicht findest du aber auch einen anderen Weg, wer weiß das schon? Irgendwann kommt auf jeden Fall wieder die Zeit, in der du es dann ganz unerwartet wieder können wirst, und solange diese Zeit noch nicht gekommen ist, kann man vielleicht schlicht und ergreifend nichts anderes machen als abwarten- aber darin bist du ja auch ganz gut (=

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