- LXII - Abgründe zweier Welten

Wie ein Soldat zieh ich in den Krieg, doch komm nie vollständig zurück. Erinnerungen, Narben, all die seelischen Abgründe die festhalten und nicht loslassen, mit undurchtrennbaren Wurzeln dafür sorgen, dass ich nicht weglaufen kann.

Bomben schlagen neben mir ein, bringen die Erde zum beben und verursachen Kopfschmerzen, so dass mir schon das Blut aus den Ohren heraus läuft und ich nichts mehr hören kann. Ohne Verständnis stehe ich auf dem Wall und starre hinaus auf den Horizont, versuche eine Antwort zu finden, eine Erklärung für all dies. Vergebens, kann ich in all dem Lärm keinen Gedanken fassen, kein Wort ergreifen, das auch nur Ansatzweise das Geschehen erklärt. Während Staub und Dreck auffliegt, von den Explosionen in meine Richtung getragen wird, empfinde ich den Schmerz des Versagens, die Niedergeschlagenheit der Niederlage, weil ich versagt habe, nicht beschützen konnte, obwohl ich es versprochen hatte.

 Tropfen treffen auf die Haut, heiß und verletzend, spüre ich jeden Einschlag tief in der Seele und schrecke davon auf, die Augen weit aufgerissen, Angst versprühend. Und ich laufe davon, versuche dem Regen zu entkommen, der so tief in mich eindringen kann...

Kommentare

  1. "Vielleicht ist es nur mein Kopf, vielleicht die Wahrheit, doch ich fange an Bach zu hören"

    Etwas, das einem nur am Meer passieren kann und auch nur dann, wenn man den richtigen Platz am Meer gefunden hat. So schön. Schwebt man über den Wolken, ist es leicht, vieles für nichtig zu erklären. Von oben gesehen mag das stimmen, betrachtet man die Welt von der Erde aus, sind genau diese Dinge meist die größten...

    Manchmal gibt es keine Erklärung für etwas. Es ist einfach so, wie es ist- unabhängig davon, ob es gut ist oder schlecht. Und dann versucht man zu laufen. Einfach immer weiter, einen Schritt vor den nächsten, egal wo es einen hinführt. Hauptsache weg von dem Regen. Aber je weiter man läuft, umso mehr gerät der Regen in den Hintergrund und irgendwann, früher oder später, sieht man ein kleines Licht aufblitzen, der Regen wird schwächer, die Regentropfen kleiner, bis sie letztendlich wieder ganz verschwinden.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts