- LXVI - Das Orchester der Seele

Leise klopft der Regen an mein Fenster, lockt mich heraus und streichelt meine Haut, schenkt mir eine kostbare Massage die beruhigt und der Seele ein Trommelspiel aufdrückt. Im Rhythmus der einschlagenden Tropfen spüre ich die Last der Erdrückung, den Schmerz der Belastbarkeit. Und doch bleibe ich stehen, lasse es über mich ergehen und finde eine Ruhe und Gelassenheit in der sich ständig wiederholenden Melodie, in der Musik des Regens.

Taktlos streife ich umher, an nichts gebunden, nur darauf wartend endlich gefunden zu werden. Damit ich in einen Rhythmus gezwängt werden kann, meinen Platz in einem großen Werk finde. Um ein Teil von Etwas zu sein. Um bei Etwas mitwirken zu können.

Ich passe nicht, meine Melodie ist nicht für Andere bestimmt, nirgendwo einordbar. Wie ein einsames Solo erklingt die Melodie der Seele, ungebunden, fremdartig.

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