- XCV - Des Schreibers Last

Verträumt stehen die Worte da, warten auf ihre Zeit, auf die Offenbarung der Nützlichkeit. Mit Traurigkeit behaftet verweilen sie, während die Freude die nicht endende Erwartung stillt und die Kraft zum Ausharren schenkt. Unweigerlich dazu verdammt bleibt doch alles gleich, ungezählte Tage zu überstehen mit der Marter der Endlichkeit.

Ungelöst stehen Probleme vor der Tür, wollen Fragen stellen, Antworten haben und dabei mit Präzision den Wirt belästigen. Verdrossene Taubheit schenkt Stille, eine verfälschte Ruhe in sonst so schöner Nacht.

Ungelenk schreibe ich meine Zeilen, nicht wissend welcher Geschichte sie entsprangen. Fülle ich auch untastbarer Bücher, so bleiben auf den Seiten nur die Schatten einstiger Worte, die Schemen vergangener Sätze. Eindrücke schweben über den Blättern fliegender Machwerke - unfassbar unerreicht.

Schreiben für die Vergangenheit.

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