- XCVIII - Allday memories

Und vielleicht sollte ich mich wieder daran erinnern, wer ich einst war. Welche Ziele ich verfolgte, was für Träume auf mir lasteten und warum ich all dies anfing. Wie ich zu der Schreiberei kam, weshalb die Worte stille Begleiter wurden und mir die Hoffnungen vergangener Nächte schenkten.

Einfach einmal stehen bleiben, im Kreis der Erinnerung verweilen und wieder auf den Dächern stehend den Sternen lauschen. Spüren, wie der Wind die Haut liebkoste und die Sorgen im kindlichen Spiel davon wischte.  Doch auch ich werde älter und kann nicht im Chaos der Vergangenheit verweilen - darf aus entschwindenden Gedanken lernen und muss die immer schwerer werdende Last tragen.

Und vielleicht brauche ich nur die helfende Hand, die mich wieder zurück in die Sternenklare Nacht zieht, die Wolken davon bläst und der Maske keinen Platz lässt. Damit die Worte lächelnd fließen können, der fade Beigeschmack trauriger Erkenntnis verschwindet und die Schatten in der aufgehenden Sonne kürzer werden.

So einfach wie ich meinen Sinn verloren habe scheinen die Worte zu gehen. Umso mehr ich lese, desto öfter erkenne ich die Unterschiede. Und je mehr ich schreibe, desto weniger finde ich mich. Hält das Labyrinth des Lebens in all seinen Ecken Teile meiner Existenz verborgen. Wie ein großes Puzzle, das in jahrelanger Feinst-arbeit zusammen gesetzt werden muss.

Kommentare

  1. Darf ich dir eine Sache sagen? Du hast Talent. Ich glaube, ich lese deinen Blog seit über 2 Stunden - Worte die verzaubern und berühren. Einfach nur wow - ich bin selten sprachlos, aber nun bin ich's.

    Liebste Grüße,
    Becca

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