- XXXII - Die Niederlage

Wie eine Katze liege ich auf der Lauer, warte gespannt auf den einen Moment, der nur einen kleinen Punkt im gesamten Spiel ausmacht und dennoch meine Konzentration komplett fordert. Es ist eine Leere die meinen Kopf ausfüllt, jeden Gedanken auslöscht und nur noch die antrainierten Bewegungsabfolgen erlaubt, die motorische Bewegung einer Maschine möglich macht, jegliche Flexibiliät auf einen Minimalwert herab schraubt. Und auch wenn ich es der mangelnden Umstellungsfähigkeit zuschieben könnte einen Spielzug in den Sand gesetzt zu haben, der mir und meinem Team einen Punkt einbringen hätte können, so habe ich erneut gespürt, dass ich fliegen kann, dass ich hoch hinaus komme und den Ball am höchsten Punkt treffe, damit er gezielt an der Gegnerischen Abwehr vorbei fliegt und in der gegenüberliegenden Spielfeldhälfte aufkommt.

Ich kämpfe. Nein. Wir kämpfen; wir springen und fallen, wir jagen und jubeln, wie es ein jedes Team tut, wenn eine Situation für sie entschieden werden konnte. Doch schlussendlich Verlieren wir, Versagen da, wo wir hätten gewinnen können. Doch diese Erniedrigung ist nicht einfach, das Verständnis über diese Niederlage zu gering. Denn wir wissen, dass wir gut waren, wie wissen, dass wir noch nie so gekämpft haben. Vielleicht ist es deswegen so schwer...

Ich höre Worte, höre Reden nach dem Spiel, Analysen von Sportlern - Einer besser als der Andere. Und doch sind sie alle gleich: Frustriert, am Boden zerstört. So wird es irgendwann still, bis einer wieder anfängt, die Niederlage auf eine Person schiebt. Es entstehen Diskussionen aus denen ich mich heraus halte, weil ich mich irgendwie anders fühle. Ich verstehe sie nicht, kann nicht nachempfinden, warum sie sich so aufregen.


"Eine Niederlage ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, schlussendlich zeigt sie uns unsere kleinen Fehler, mögen sie im Sportlichem, der Motivation oder einfach nur am Verhalten liegen. Wir verlieren so vieles, warum sich daran aufhalten? Meiner Meinung nach ist das Versagen nichts Schädliches, weil wir daran wachsen, dadurch stärker werden können. Wenn wir immer wieder aus dem kleinen Funken der uns fehlt ein riesigen Loch machen, eine überwindbare Mauer, wie sollen wir dann besser werden? Wie sollen wir weiter vorran gehen um mit Mut im nächsten Kampf zu bestehen, wenn wir uns schon vorher selber zerstören?"

Immer wieder will ich es Sagen, in einem Spiel, nach einer Niederlage und ab und an sogar vor einem Spiel. So gerne möchte ich meine Psychologie verbreiten, ihnen einen kleinen Teil meiner Gedanken anvertrauen, die mich immer wieder dazu bringen ruhig zu bleiben, während andere im Stress versinken. Doch lautlos verhallen meine Worte, bleiben unerhört, weil ich es nicht schaffe, sie so lange fest zu halten bis sie meinen Mund erreichen.

Kommentare

  1. Es funktioniert wieder (= Hoffentlich bleibt das so.
    Stimmt, normal ist nichts und du hast Recht mit dem, was du sagst. Es kommt immer etwas Fremdes dazu- und wie du schon sagtest, damit ist es vielleicht zumindest nicht so normal, wie es von der Gesellschaft erwartet wird.
    Was deinen Post betrifft: Manchmal sind Niederlagen gar nicht schlimm. Im ersten Moment erscheint einem das vielleicht schrecklich, aber sind Niederlagen nicht auch das, was uns am Ende stark machen? Das, woran wir wachsen können.

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  2. Ja, jetzt geht's anscheinend wieder oO Komisch.
    Ich kan dir bei dem Text an sich nur zustimmen. Mir geht es zwar oft so, dass die Niederlage im ersten Moment einfach nur ernüchternd ist, aber meistens ist es eine verdiente Niederlage. Irgendwann wird man ja auch wieder gewinnen, wenn man aus der Niederlage lernt.
    Allerdings hat das nicht jeder erkannt und deshalb denke ich schon, dass man es sagen sollte. Manche Menschen machen sich ansonsten darüber gar keine Gedanken (was ihnen ja auch nicht zu verübeln ist).

    Mir ist schon klar, dass es nicht jedem so geht und das finde ich auch vollkommen okay. Es ist eben so und manch einer findet sein Glück in anderen Dingen und strebt andere Ziele an. Würden solche Dinge wie Musik oder Fotografie oder Technik oder ähnliches fehlen, wäre das ja auch nicht so toll.

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  3. Na ja, wenn die Tagesform der anderen Mannschaft oder was auch immer nun mal besser war, dann ist es doch trotzdem verdient, zu gewinnen? Natürlich entscheidet manchmal der Zufall, ob es jetzt einem Menschen besser geht oder dem anderen. Und zu dem Zeitpunkt, zu dem beide Teams/Menschen gegeneinander antreten, kommt es halt Hart auf Hart.

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