- LIII - Die "letzte" Nachricht

Seit Äonen dreht sich die Welt, etwas Neues wird erschaffen und Altes zerstört. Die Zeit wandert einfach weiter, unbeeindruckt von all dem. Und mitten drin stehe Ich, unbedeutend und klein, bin nicht einmal eine Ameise auf dem Spielbrett des Lebens. Denn während sich alles um mich herum verändert - Häuser immer höher gebaut, Straßen immer länger gezogen und die Fahrzeuge noch schneller werden - bleibe ich gleich, stehe auf dem Fleck, dem Mittelpunkt um den alles herum passiert, ohne selber ein Teil der Veränderung zu sein.

Viele Jahre stand ich da, regungslos, eine Statue meiner Selbst, während Sorgen wie Wellen auf mich einbrachen. Zu einer Götze war ich geworden, einer Vase voll von Sorge und Angst, so wie es sich gehörte. Mein offenes Ohr, meine Stille schenkte Befriedigung; ich nahm die schweren Steine auf mich, die jeder zu tragen hatte.

Behaltet mich in Erinnerung, das ist der einzige Wunsch den ich habe. Erinnert euch an das lachende Gesicht, das ich irgendwann verlor, behaltet die Erinnerung an die Worte, denn diese sind meine Letzten.


Ich muss gehen, verschwinden und entweichen in die Flammen der Hölle oder kalte Vergessenheit, je nachdem, was ich schlussendlich glaube. Doch irgendwann muss jeder gehen, gehört es doch zum Leben dazu - ist nur ein Teil des ewigen Kreislaufes.

"Ich will nicht sagen, weinet nicht. Denn nicht alle Tränen sind von Übel." Nur lasst nicht zu, dass sie über euch regieren, möchte ich dass ihr mit Freude an mich denkt, im Lachen über mich redet, das Schöne in Erinnerung behaltet. Denn damit ehrt ihr mein Andenken, mein Wirken...

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