- XX - Prolog *

Graue Wände starren mich an, lassen mich frösteln, obwohl kein Fenster existiert; keine Lücke, die auch nur ein bisschen Leben, ein Fünkchen frischen Wind in die Kammer herein lässt. Wenn ich mich umsehe, dann erkenne ich einen alten Holztisch, dessen prachtvolle Zeit Äonen zurück liegt. Vergilbtes Papier liegt ordentlich aufeinander gestapelt vor einer halb herabgebrannten Kerze, die die einzige Lichtquelle im Raum zu sein scheint. Ordentlich, fast schon liebevoll, wurden mehrere Schreibfedern nebeneinander aufgereit, das Tintenfass mit genauer Präzision in die Mitte des Gebildes gestellt und somit ein Bild von einem Perfektionisten geschaffen, der alles in einem geordnetem System haben wollte. Etwas, was ich durchaus verstehen konnte.
Den klapprigen Stuhl, der auffordern vor dem Tisch steht, ergreife ich bedacht, ziehe ihn zurück um Platz für mich zu schaffen und setzte mich, weil der Tisch das einzige ist, was in dieser Trostlosigkeit betrachtet werden kann. Vorsichtig ergreife ich den Blätterstapel, fahre mit meiner zittrigen Hand darüber, weil ich nicht wirklich verstehe.

Wo bin ich? Was soll ich hier?

Kommentare

  1. Klingt bis jetzt vielversprechend.

    Leider nur mit der hellen Schrift (nur in Großbuchstaben) auf dunklem Grund grauenvoll schwer zu lesen. :/

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  2. Ich habe lange über deinen Kommentar nachgedacht und darüber, was ich darauf antworten möchte. Du hast so recht mit dem, was du schreibst- vielleicht sollte man einfach aufhören, sich selbst anderen erklären zu wollen. Vielleicht ist das gar nicht notwendig. Dennoch versuchen wir es immer wieder- auch wenn uns manchmal die Worte dazu fehlen. Nach deinem Kommentar glaube ich, dass wir alle doch die Worte haben, die wir benötigen, wenn wir uns nur auf die Magie des Schreibens einlassen... Danke dafür!
    Ich finde, der Satz "Worte können Welten zerstören und erschaffen, denn sie sind unendlich, und, wenn man es will, unbegrenzt." passt so sehr zu dem, was du schreibst und deinem Blog. Wenn man es nur will, kann man mit Worten alles erreichen- oder eben nichts. Das liegt dann an dem Leser und daran, wie er die Worte versteht.

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  3. Gern geschehen. So passt der Text im Header einfach noch viel besser (=
    Hab noch einen schönen Abend.

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