- XIII - Pfad des Lebens

Ich wander auf dem Pfad der Vergessenheit, immer weiter dem Ende entgegen, wie es jedes Wesen tut. Ich drehe mich um, schaue zurück, um vielleicht irgendwo etwas zu erkennen, das mich auf diesem Weg begleitet, mir zur Seite steht. Nicht viel kann ich erkennen, der Nebel der Vergangenheit ist zu stark, und doch habe ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Immer wieder meine ich eine Gestalt in der rauchigen Wand zu erkennen, rufe Namen, die mir einst was bedeuteten, doch unerhört verklingt meine Stimme.
Zurück kann ich nicht, die Gewalt namens Leben hat uns diese Fähigkeit nicht gegönnt. Und doch wandern meine Gedanken zurück zu Zeiten, an denen dieser Pfad voll von Personen war, die mir beistanden und die Trostlosigkeit ausfüllten. Damals erfüllte Musik diesen Raum, eine Fülle von Wörter sammelte sich um mich herum, Worte, die niedergeschrieben werden wollten, in Form von Romanen. Doch inzwischen hat sich alles verändert.
Still ist es um mich geworden, die Musik vor Jahren verklungen, weil ich sie nicht gepflegt habe; die Freunde beim letzten Abgrund hängen geblieben, weil ich sie nicht festhalten konnte. Und auch die Worte haben mich verlassen, weil ich ihnen keine Nahrung mehr geben konnte, um weiterhin Grenzenlos für mich da zu sein.

Gerne redete ich mir zu, dass ich existiere, um die Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft zu verbinden; doch nun erkenne ich, dass ich mich auf dem Weg dorthin verlaufen habe und alleine bin.

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